Irgendwie Anders
Eine Micro Oper von und für Kinder ab 6 Jahren von Cornelia Melián / Micro Oper München.
Idee, Konzept, künstlerische Leitung: Cornelia Melián
Es spielen: 15 Kinder, der zaubernde Schauspieler Gaston, die singende Erzählerin Cornelia Melián,
die Klavierspielerin Laura Konjetzky
Komposition: Juliane Klein
Bühne, Kostüme: Robert Kis
Leitung Wolfratshauser Kinderchor (Chorstufe 2): Yoshihisa Matthias Kinoshita
Spielleitung: Axel Tangerding
Technik, Licht: Markward Scheck
Medienbetreuung: Pfau PR
7. (Premiere) & 8. November 2009, i-camp
Die Mitarbeit bei diesem Projekt bezog sich nicht nur auf die Kostüme, sondern auch auf die Bühne, für die es diverse Objekte herzustellen galt. Es waren Geräusche zu erfinden und die dazugehörigen Instrumente zu bauen. Das "Etwas" war ein sehr vielfältiges Wesen. Ich hatte eine in Streifen geschnittene Isomatte auf Stretchstoff aufgenäht, damit konnte es herumwirbeln und sich auf den Boden werfen. Die Kindergruppe trug rote Erwach–senenmäntel, so eindeutig als "Gegengemeinschaft" erkennbar. Die Zusammenarbeit war sehr intensiv und aufwendig. Meine Ein-Mann-Werkstatt bewältigte jedoch alle Arbeitsschritte aus einer Hand.
Fotos: Regine Heiland
Auf einem hohen Berg lebt ganz allein ein Wesen
mit dem Namen Irgendwie Anders. Er weiß, dass er irgendwie anders ist, denn alle finden das. Er versucht aber zwanghaft, so zu sein, wie die anderen Kinder:
Er ißt und spielt dasselbe wie sie, versucht, sich mit gleichfarbigen Sachen zu schmücken, zieht rote Schuhe an, wird aber trotzdem nicht als ihresgleichen anerkannt. Da klopft es eines Tages an seiner Tür, draußen steht "Etwas" und will ihn kennenlernen. Etwas findet, sie seien sich ähnlich. Irgendwie Anders aber findet es häßlich und vertreibt es. Das Etwas heult fürchterlich.
Als Irgendwie Anders in den Spiegel schaut, besinnt er sich und denkt, Etwas könnte vielleicht Recht haben. Sie freunden sich an.
Cornelia Melián fand für das Kinderbuch von Cathryn Cave, die damit den „UNESCO-Preis 1997 für Kinder- und Jugendliteratur im Dienst der Toleranz“ erhalten hat, eine musikalisch-performative Umsetzung mit 15 Kindern zwischen 8 und 10 Jahren. Juliane Klein komponierte eine Musik, bei der neben Sprech-, Gesangsstimmen und Flügel noch Spielzeugautos, Tischtennisbälle, Regenmacher, Spieluhren, Handys, eine Küchen–maschine und so manch andere Dinge mitwirkten. Robert Kis kreierte das markante Bühnen- und Kostümbild, das die wesentlichen Grundzüge der Geschichte liebevoll spielerisch unterstrich.
www.micro-oper.de
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, den Fonds Darstellende Künste Berlin und die Werkstiftung.
"(...) Robert Kis’ objektartige Kostüme dringen tiefer noch als die Buchillustrationen von Chris Riddell ins Reich des unbestimmt Anderen vor. In grünen, reifenartig übereinander gelegten Stoffbahnen brabbelt „Irgendwie anders“ herum, setzt sich Zuschauern auf den Schoß und lässt Pingpongbälle aus seinem Mund ploppen. Das "Etwas" bringt als wallender Spaghettiberg wenig Verständliches aus seinem riesengroßen roten Mund, doch dieses Wenige verrät eine klassisch gebildete Stimme und enthält den Keim zu einer wohltönenden Arie.(...)"
Sabine Leucht, Süddeutsche Zeitung, 10.11.2009