Maus und Monster
Zeitgenössische Mini-Oper für Kinder und Unerwachsene
Es spielen: Cornelia Melián (Sprechgesang), das Versus Vox Ensemble: Dijana Boskovic (Flöte), Christophe Gördes (Klarinette), Ana Lebedinski (Violine) Komposition & Künstlerische Leitung: Helga Pogatschar
Libretto: Rudolf Herfurtner
Musikalische Leitung: Dijana Boskovic
Bühne und Licht: Michael Bischoff
Monsterobjekte: Robert Kis
Medienbetreuung: Christiane Pfau
16. (Uraufführung) & 17. Januar 2010, Black Box/Gasteig
Während der Proben stellte sich heraus, dass es etwas Konkretes auf der Bühne braucht, um die Aufmerksamkeit der Kinder zu fesseln. So machte ich mich innerhalb kürzester Zeit an die Herstelllung von Monsterobjekten - pro Tag ein Monster und das in einer Woche. Es ging darum, den Kern des Unge-
heuers herauszufinden: Hat es Flügel, einen Schwanz, spuckt es Feuer? Die Antworten verlangten plastische Umsetzung: Warzen, Zähne, Krallen, vier Füße. Sie sollten freundlich werden, um den Kindern keine Angst einzujagen, bunt, comicartig, plakativ. Dazu paßte dann auch die ganz grobe Umsetzung.
Fotos: Siggi Mueller
Was kann eine kleine Maus namens Gil Gamaus ausrichten gegen eine Übermacht schaudererregender mythologischer Fabelwesen wie den Sphinx-Löwen, die Aspis-Schlange oder das Misch-Masch-Monster Chimäre? Etwa 40 Tage lang Bücher wälzen?
Die Komponistin Helga Pogatschar hat Rudolf Herfurtners Geschichte von der tapferen Maus in ein verzaubertes musikalisches Märchenspiel umgesetzt.
Da wird gesungen und getönt, mal scharf, mal unheimlich grollend, mal zart flimmernd und flirrend, während sich auf der Bühne riesige Plüschmonster tummeln.
In elf Episoden gelingt es der kleinen Maus Gil mit Schlauheit und List scheinbar unbesiegbare, große Fabelmonster zu besiegen oder zu besänftigen.
Mit Klugheit ist der Kleine ganz groß.
www.helgapogatschar.de
Mit freundlicher Unterstützung durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, die Stiftung Bayerischer Musikfonds, das Kulturreferat der LH München, musica femina münchen, die Ernst von Siemens Musikstiftung und die Kulturstiftung der Stadtsparkasse München.
"(...) Sie sehen alle kuschelig aus, die acht großen, bunten Plüsch-Fabel-Monster an der Decke, am Rad der Bühne und vor den Instrumenten in der Black Box des Gasteigs. Wenn aber Cornelia Melián mit wunderbarem Charme anfängt zu erzählen und davon zu singen, wie die kleine Maus Gil mit den grünen Hosen die Aspisschlange und den Basilisk, den Klatisant und die Schimäre, den Sphinx-Löwen und den Stiermenschen Minotaurus bekämpft und besiegt, dann wird es den auf roten Matten am Boden kauernden Kids wohl schon ein wenig mulmig. Denn gleich zu Beginn verschlingt ein Drache reihenweise tapfere Ritter, und ein japanisches Monster bringt man nur zu Fall, indem man ihm eine Gurke schenkt: Wenn es die entgegennimmt, verbeugt es sich, und das zauberkräftige Wasser auf seinem Kopf fließt herab. (...)"
Klaus Kalchschmid, Süddeutsche Zeitung, 19.1.2010