vorläufig Holy Heels
Ein Stück von Monica Gomis
Idee / Konzept: Monica Gomis
Interpretation: Monica Gomis, Karen Piewig
Sound: Robert Merdzo
Video light installation: Martin Otter
Raumkonzept: Christian Hertneck
Kostüme: Robert Kis
PR & Produktionstexte: Dunja Bialas
21. Juli (Premiere), 22., 24. und 25. Juli 2006, ZKMax München, Maximilianstraße / Passage Altstadtring
Blau und Grün waren als Farben bereits vorgegeben. Beide Figuren sollten gut harmonieren, da sie meist zu zweit in Posen gingen. Die gekauften Kostüme wurden so verändert, dass die weibliche Silhouette stärker hervortrat. Die zusätzliche Linie, die ich einführte, betonte die Weiblichkeit der Formen. Das war anfangs ausgeprägter und wurde dann immer mehr reduziert. Wichtig war es, für die Funktionalität in der Bewegung einen Kompromiss zu finden. Die Absätze durften nicht zu hoch sein, die Jacke von Monica Gomis bekam extra starke Häkchen, da sich sonst die Knöpfe bei den intensiven Haltungen lösten. Die Schuhe von Karen Piewig wurden durch ein selbstangefertigtes lackiertes Krokoprint veredelt, wodurch sie stärker ins Blickfeld gerieten.
Fotos: Franz Kimmel
Klischees, Rollenbilder, Kostümierungen: Die gesellschaftlichen Ausdrucksformen des Körpers gehorchen der Illusion. Von Medien und Marktwirtschaft produzierte Bilder, die Schönheit, Erfolg und Glück verheißen, sind die Vor-Bilder unseres Daseins.
Die inneren Bedürfnisse des Menschen werden in der Gesellschaft in künstliches Begehren transformiert.
Der Körper agiert in Posen und Gesten, begibt sich in die Zwänge gesellschaftlicher Verkleidungen.
Der künstliche Zustand in der Gesellschaft, das Bloßlegen der Oberfläche, unter der sich die Bedürfnisse drängen, das Umkippen der eingenommenen Pose, wenn sie als illusionär erkannt wird, sind die Momente, aus denen heraus sich die neue Performance von Monica Gomis entwickelt. Zusammen mit Karen Piewig erforscht sie in „vorläufig HOLY HEELS“ Ausdrucks-
elemente von Unsicherheit, Formverweigerung, Illusion und Projektion. Figuren und Formen deuten sich an, ohne zur abschließenden Vollendung zu finden.
Ein Spiel auf dem Absatz, das die Bildklischees vom Körper ahnungsvoll ausbalanciert. (Text: Dunja Bialas)
www.monicagomis.com
Mit Unterstützung des Kulturreferats der LH München, des Bayerischen Landesverbandes für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und des ZKMax. Monica Gomis ist Mitglied der Tanztendenz München.