Lustwandel
Eine Kostümperformance von Helmut Ott und Robert Kis
Mit Stefanie Erb, Eva Forler, Vivien Holm, Ludger Lamers, Helmut Ott, Katrin Schafitel, Anise Smith, Andrea Sonnberger, Katja Wachter, Chiang-Mei Wang
Interventionen im öffentlichen Raum:
7. Juni, 18:30, Isarauen. Reichenbachbrücke
8. Juni, 18:30, Muffatwerk. Volksbad. Isar
9. Juni, 18:30, Schwere-Reiter-Gelände
während des Festivals RODEO MÜNCHEN
vom 9. – 13. Juni 2010, www.rodeomuenchen.de
Hier steht die Präsentation der Kostüme im Vordergrund. Ein anderer Ansatz als gewöhnlich in meiner Arbeit, wo ich oft unterstützend für die Ideen anderer wirke. Wesentlich ist jedoch bei Lustwandel auch der choreografische Ansatz von Helmut Ott.
Er hält die Truppe zusammen, inszeniert z.B. die stattfindenden Kostümwechsel. Manchmal liegen die Kostüme auch einfach nur als Objekte da und die Performer stehen oder sitzen daneben. Besonders schön war die Begegnung mit den Zuschauern und der überspringende Funke ihrer unmittelbaren Reaktionen.
Fotos: Franz Kimmel, Beate Zeller
Was mit der Atelieröffnung während der "Kultüren" im Stadtteil Neuhausen/Nymphenburg am gleichnamigen Kanal begann, wurde in anderen Außenräumen fortgesetzt. Am Anfang stand der Wunsch, die Objektkostüme von Robert Kis in Bewegung zu präsentieren. Der vor dem Atelier gelegene Nymphenburger Kanal bot sich als Flaniermeile geradezu an. Wie zu königlichen Zeiten sollten die Beweger und Beleber der Kostüme in der Natur lustwandeln und sich zeigen. Die parkähnliche Situation in unmittelbarer Umgebung des Ateliers wurde genutzt.
Inspiriert wurden die Kostüme teils aus der Natur, so wie der Rock aus stilisierten rosa Kunststoffrosen, zum Teil zwang die Benutzung im Außenraum schon zu unge-
wöhnlichen Materialien, wie den grauen Isolierröhren.
So entstehen phantastisch schöne und zauberhafte Wesen, die die Passanten mit ihrer Erscheinung begeistern.
Für die Interventionen beim RODEO Festival kam es zu einer Begegnung mit der Großstadt. Zudem reagierten die Performer auf andere Künstlergruppen,
die zeitgleich unterwegs waren. Die Gegebenheiten produzierten andere Effekte: das hohe Gras in den Isarauen und der Asphalt auf dem Schwere-Reiter-Gelände ergaben zum Beispiel neue Töne.
Das Spielen im öffentlichen Raum bedeutet, sich immer auf neue Situationen einzulassen. Die Tänzer haben zwar Vorgaben, es gibt einen Rahmen, jeder darf aber improvisieren und spontan reagieren.